Zwischen den Jahren II

Zwischen den Jahren II - Lore Galitz - Berit Opelt - Monika Stein

Zwischen den Jahren darf die Zeit unendlich weit werden
Um den Mut zu entwickeln inne zu halten
und den Rückblick zu wagen – abzuwägen –
wenn nötig einen Schnitt zu vollziehen – alternativlos...

Zum obigen Text wählt die Galeristin Marah Strohmeyer-Haider jährlich die KünstlerInnen und deren Werke aus, die das Zeitgeschehen und den künstlerischen Umgang damit spiegeln. Allesamt greifen Sie Themen auf, die ungelöst – unerlöst, dringend unsere aufmerksame Zuwendung fordern um zu verträglichen Lösungen – zu Erlösung - zu führen. Das Alltagsgeschehen gibt kaum Raum für die komplexen Herausforderungen unserer Zeit und so könnte die Phase „zwischen den Jahren“ eine Zeit der Kontemplation und einer sich daraus ergebenden Transformation werden. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf die Künstlerinnen Lore Galitz, Berit Opelt und Monika Stein, die mit dem hier gezeigten Ausschnitt aus Ihrem Werk Lösungsansätze anbieten, die vom Besucher/ der Besucherin zu Ende gedacht (geträumt) werden können.

Lore Galitz wird meditativ eine Installation aus schwarzem und rotem Sand streuen für das alte und das kommende Jahr. Der Raum zwischen den Flächen lässt die Leere zwischen den Jahren erfahren, die die Fülle des gesamten Potenzials inne hat. Ihre performative Vorgehensweise lässt die Zuschauer und Zuschauerinnen die Arbeit auf eindringliche Weise erfahren. (Termin „performativer Tagtraum“ am 18.12. um 16 Uhr)

Berit Opelt vermittelt Wertschätzung des Vergangenen in Ihren zu Objekten veränderten antiquarischen Büchern die scheinbar schwebend Leichtigkeit vermitteln – „schwebende Poesie“. Ihre in Drucktechniken verwendeten Naturmaterialien, auf ebenfalls antiquarischem Untergrund, verhindern Untergang hin zur Ewigkeit. Eine Hommage an deren ursprüngliche Form. In den Werken „…mir träumte“ und „Reminiszenz I und II“ kann Biographisches erahnt werden. Die Werke „Gespräche“ vermitteln die Vielschichtigkeit in der menschlichen Kommunikation, die Zwischentöne.

In den Werken „Alternativlos I und II“ lässt Monika Stein auf großem Format je drei Menschen sich über die Masse erheben und miteinander in Kontakt gehen. Wie kann die Bereitschaft zu gegenseitigem Verständnis geweckt werden – welche Möglichkeiten ergeben sich? Ein sich zeigen, sich erheben fordert alternativlose Bereitschaft. Die bewusst gewählte ungerahmte Leinwand zeigt, dass dieses Ringen ein sich ständig erneuernder Prozess bleiben muss, unfertig, offen, um miteinander immer wieder, zu einer für alle angenehmen Form zu finden. Die dazu gezeigten Plastiken Ubuntu I bis III lassen das Werk zur Installation werden.

Zu den Künstlerinnen

Lore Galitz ist eine freischaffende Künstlerin, die in den Gattungen Skulptur, Installation, Foto, Performance und Naturkunst arbeitet und mit Ausstellungen, Beteiligungen, Projekten u. a. auf der documenta IX (1992), in der Hamburger Kunsthalle (1996/98), im Museum Mensch und Natur, München (2017–2018) oder im Museum für konkrete Kunst, Ingolstadt (2018) hervorgetreten ist. Sie ist Gründerin der Naturkunst-Biennale SüdpART, München (seit 2016). Lore Galitz ist Künstlerin an der Schnittstelle zwischen Kunst und Ritual. Auf www.loregalitz.de bekommen Sie einen Überblick über das Schaffen der Künstlerin.

Berit Opelt lebt und arbeitet in München. Schwerpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit sind Malerei, Zeichnung und Drucktechniken, wie Transfer-Lithografie, Siebdruck und Cynotypie. Seit vielen Jahren ist sie im Vorstand des Vereins Kunst in Sendling e.V., eine für die Stadtteilkultur in München prägende Einrichtung. 2021 gründet Opelt zusammen mit sieben Künstlerinnen den Kunstraum LOT im Galerieviertel in München. Seit 2020 ist dies die 3. Ausstellung der Galerie MarahART mit der Künstlerin, deren umfangreiche Ausstellungstätigkeit sie auf www.berit-opelt.de einsehen können.

Moni Stein arbeitet in Ihrem Atelier im Chiemgau und hat seit der ersten Ausstellung im März 2020 in der Galerie, das Großprojekt einer Einrichtung in Dillingen vollendet. Ihr sakrales Werk „Kreuzweg“ war u. a. im Dom zu Trier mehrere Monate zu sehen. Mit Ihrer Kunstaktion „DDT-Dogma Duldung Trieb“ gegen Duldung und Vertuschung hat Sie mutig den Missbrauch in der katholischen Kirche mehrmals öffentlich angeprangert. Im Sommer 2022 war sie im SkulpturenPark in Unterwössen und im SkulpturenGarten in Bernau vertreten. Auf www.art-monistein.de können Sie das Werk der Künstlerin im Detail kennen lernen. Im Oktober dieses Jahres wird die Künstlerin auf der Messe ART Innsbruck von der Galerie MarahART vertreten (26. bis 30.10.2022)

Text: Marah Strohmeyer-Haider, Galeristin Galerie MarahART
0049 1724864956

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