Hokus Pokus Fidibus

Auch der Titel der neuen Ausstellung in der Galerie MarahART in Bernau nimmt Bezug auf die Herausforderungen unserer Zeit. „„Hokus Pokus Fidibus“ – der Titel – ist weit mehr als ein Zauberspruch, er weist auf Wandlung (Hokus Pokus) hin, die durch das Feuer des brennenden Kienspans (Fidibus) entzündet wird, um Wandlung zu vollziehen wo immer sie von Nöten ist“, so die Galeristin Marah Strohmeyer-Haider.

Die geladenen Künstlerinnen Moni Stein (Unterwössen) und Lisa Glocker (Augsburg) greifen mit ihren Arbeiten das Thema ausgesprochen konträr auf.

Aus der bekannten Serie „Neue Wege“ von Moni Stein begrüßt beim Betreten der Galerie ein Werk wie ein Funkenflug die Kunstfreunde. Stein zeigt in apokalyptisch anmutenden Arbeiten auf Leinwand das Chaos, das Raum schafft für Wandlung, mit Bildern „Aleppo“ und „Morbides Spiel“. Die beiden Plastiken „Engelwärts“ begleiten das Geschehen. Bleierne Gesichter auf Zauberstäben verbunden mit zweckentfremdeter Munition sorgen für Bewegung, um sich aus diesem Chaos zu befreien. In den Kleinplastiken „Drei Frauen“ und „Hennatanz“ bewegen sich die dargestellten Figuren wie Ausdruckstänzerinnen, die die Schicksalsfäden neu weben. Drei ruhige Arbeiten – bewusst ohne Titel - zeigen die Zeit danach in der die Dinge neu im Werden begriffen sind.

Die gezeigten Werke von Lisa Glocker versetzen die Besucherinnen und Besucher in ein Farbeninferno das bei genauerer Betrachtung Alltägliches in Szene setzt. Vordergründig wirken die Arbeiten heiter, bei genauerem Hinsehen, tiefsinnig und aufdeckend. In der GlasInstallation „Chaos und Ordnung“ versucht ein kleiner Vogel die Balance zu halten. Das „Tortenbuffet“ aus Haushaltsplastik wirft die Frage auf: Heute Plastik – Morgen Nahrung? Alles Verpackung – ohne Inhalt. Die Installation „Zweckentfremdet“ verweist auf den Verdienst der Frauen die mit Ihrer Arbeit in allen Zeiten die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung aufrecht erhalten haben. Mit Ihrem „Haus halten“ haben sie die Basis geschaffen auch schwierigste Zeiten zu überleben. Die Stele „Frauenlob“ (nach dem Einmachglas benannt) ehrt die Verdienste. Versöhnlich stehen die berührenden Plastiken der Künstlerin Christa Lux (München) mitten im Geschehen und behalten den Überblick.

Die Galerie ist voraussichtlich bis 11. Januar geschlossen. Bis dahin können Sie die Kunstwerke im OnlineShop der Galerie unter www.galeriemarah.art genießen oder im Vorübergehen bei Ihrem Lebensmitteleinkauf einen Blick in das Weihnachtsfenster werfen. Hier gibt es Werke der bisher in der Galerie ausgestellten und zukünftig ausstellenden Künstler und Künstlerinnen zu sehen.

HokusPokusFidibus

Den Funken im Moment der Intuition gewähren lassen -
bis sich das Feuer entzündet.
Ganz eintauchen um hinter die Dinge zu sehen -
bis sie sich wandeln -
und in neuem Licht erscheinen.

Eine neue Ordnung entsteht -
um wieder zu vergehen
Im ewigen Funkenflug.

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