Hingabe

Dorothea Hornemann, Monika Stein, Marah Strohmeyer-H.

HINGABE ist der kompromisslose, innere Einsatz eines Menschen für etwas, das für ihn von hohem, subjektivem Wert ist. Sie kann mit dem Fokus auf ein erstrebenswertes Ziel verbunden sein – einer Herzensangelegenheit. Sie lässt Nebensächlichkeiten in den Hintergrund treten, um sich ganz dieser „höheren“ Sache zu verschreiben. Was wäre die Kunst ohne Hingabe?

Bei der Auswahl der Arbeiten zu dieser Ausstellung in den Ateliers der drei Künstlerinnen Dorothea Hornemann, Monika Stein und Marah Strohmeyer-Haider, war das Hauptaugenmerk auf diese Form der Hingabe gerichtet, die den Werken allesamt zugrunde liegt. So unterschiedlich die Künstlerinnen sind spiegelt sich dies auch in den gezeigten Werken wieder, wo jede ihren Fokus auf Hingabe gelegt hat. Der Bogen wird von Sakralem, über die Natur hin zur Nestwärme gespannt.

Zentrales Werk ist die „Kreuzabnahme“ Christi auf großer Leinwand in Acryl und Collage darstellt von der Künstlerin Moni Stein. Zusammen mit dem „Auferstehungsengel“ zur Linken sind diese beiden Arbeiten der Künstlerin Teile einer Installation. Diese wird weiter ergänzt durch das verlassene Kreuz „Befreiung“ mit den Abdrücken des Christus und den Leinenbinden mit dem Schächer „Dismas“ zur Rechten. Das vorangegangene Szenario zeigt sich in bedrückender Deutlichkeit. In den lichten Acrylgemälden „Abschied von der Dunkelheit“ ist die Aussicht auf eine neue Zeit mit „Augenblicken der Wahrheit“ angekündigt. Inmitten dieser lichten Stimmung ist die Installation „Nestwärme“ von Marah Strohmeyer-Haider verankert, diese Wärme die es gilt sich im Lauf des Lebens immer wieder selbst zu schaffen. Für die Vorbereitung dieser Arbeit können die „Kokons“ eine Hilfestellung sein indem Sie „Raum geben“ uns zurückzuziehen und zu transformieren. Die „Wächter“ Stelen bewachen diesen EntwicklungsZeitraum und erlangen durch diese Aufgabe eine neue Würde (die ihnen als einfaches Altholz nicht mehr gegeben scheint). Eine weitere Form der Hingabe zeigen die Werke von Dorothee Hornemann in den großen Gemälden „Eukalyptus, Sommerwiese und Wald“ – die Hingabe an die Natur. Die Wirkung der roten Arbeiten von Hornemann sind die perfekte Ergänzung und wirken wie eine Gesamtinstallation zur mittigen Naturdarstellung. „Ecce homo“, „wie man wird wer man ist“, die berühmte Forderung Friedrich Nietzsches, ist heute für viele Menschen ein mit großer Ernsthaftigkeit verfolgtes Ziel. In dem gleichnamigen Gemälde ist es Dorothea Hornemann gelungen die Vielfalt der Möglichkeiten der subjektiven Wege und Ergebnisse gleichwertig nebeneinander zu stellen, vereint im Geiste Ihres allgegenwärtigen Symbols – der Gralschale.

Die Künstlerinnen

Dorothea Horneman

„Ich will das Ungesagte, das zwischen den Zeilen, sichtbar machen, die Poesie der Bilder zeigen und meinen Beitrag leisten die Intelligenz des Herzens zu wecken“, so die Künstlerin Dorothea Hornemann. Nach einem dreijährigen Privatstudium bei Professor Hugo Peters an der Akademie in Stuttgart und Kursen in verschiedenen Ateliers findet Sie zu Ihrem unverwechselbaren Stil den Sie mit selbstgemachten Farben, Kreide und Blattgold – nach gründlicher Planung - auf den Weg bringt. Allen Werken gemeinsam ist, bei inniger Vertiefung in das jeweilige Gemälde, ein geheimnisvolles Zeichen – die Gralsschale. Im KunstKreis Bernau ist der Künstlerin als Gründungsmitglied eine wichtige Rolle im Kunstgeschehen des Ortes zuzuschreiben.

Moni Stein

Seit der ersten Ausstellung, im März 2020 in der Galerie, hat die Künstlerin das Großprojekt einer Einrichtung in Dillingen vollendet. Mit Ihrer Kunstaktion „DDT-Dogma Duldung Trieb“ gegen Duldung und Vertuschung hat Sie mutig auf der Kölner Domplatte und auf dem Stadtplatz in Traunstein den Missbrauch in der katholischen Kirche öffentlich angeprangert (Video auf der https://art-monistein.de/ und in der Galerie zu sehen). Im Sommer 2022 ist die Künstlerin, neben anderen Projekten, eingeladen am neu entstehenden SkulpturenPark in Unterwössen und im SkulpturenGarten in Bernau teilzunehmen. Neben der Malerei und der Zeichnung ist der Schwerpunkt der Künstlerin die Plastik in unterschiedlichen Materialien. Mit scheinbar grober Spachtelführung gelingt es der Künstlerin ihre Figuren zu beseelen und ihnen Charakter zu verleihen.

Marah Strohmeyer-Haider

Die Zusammenarbeit mit der Münchner Künstlerin Sabine Kretzschmar im Rahmen eines Projektes KUNST=KAPITAL brachte eine entscheidende Wende im Schaffen von Strohmeyer-Haider und den Zugang zum Werk von Joseph Beuys. Seine Idee der „Sozialen Skulptur“ und deren Umsetzung fasziniert sie bis heute. Diese liegt auch der Gründung der Galerie MarahART vor zweieinhalb Jahren zugrunde. Sie will Raum geben und die Menschen vernetzen und bewegen. Ihren künstlerischen Ausdruck findet Marah Strohmeyer-Haider im Spiel mit dem Material das häufig symbolhaft und neu kombiniert zum „Blick“ in unsichtbare Zusammenhänge einlädt.

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