BEWEGTE STILLE_MOVING SILENCE

BEWEGTE STILLE_MOVING SILENCE

Neue Werke von Eva Dahn-Rubin in der Galerie MarahART

Bewegte Stille – als Beschreibung eines außergewöhnlichen, menschlichen Befindens - ist ein Paradox, das ausschließlich durch das eigene Erleben in der Stille sowie in der Bewegung erfahren werden kann. Wenn dies gelingt ist man in einer „Anderswelt“ die sich öffnen und Raum geben kann für individuelles Erleben der eigenen Wünsche und Träume. Meist ist es ein fragiles Erleben – für Sekunden – die eine Anleihe an die Ewigkeit nehmen wollen. Manchmal ist dies in der Meditation möglich im stillen Sitzen, im langsamen Gehen hin zur Achtsamkeit. In den Werken von Dahn-Rubin wollen solche Momente sichtbar gemacht sein, gut nachzuvollziehen in den großformatigen Gemälden mit erstarrtem Farbenfluss, der sich bei meditativer Betrachtung wieder ins Fliesen ergießt. Die Urgründe der Arbeiten sind von unterschiedlichster Art, lassen sich manchmal nur vermuten, manchmal werden sie von der Künstlerin „freigelegt“. So gelingt es den BetrachterInnen neben Pflanzlichem auch Figürliches und Ornamentales u. v. m. zu entdecken.

Nicht sofort nachvollziehbar die Installationen der Künstlerin, die sie auch dem Thema widmet. Der archaische „Altar“ ermahnt zu einer Betrachtung unserer Welt in Demut, um zur Aussage „Es tut mir leid“ zu kommen, die in der Installation aus gestapelten Milchtüten gekrönt mit Gänsefedern dargestellt ist. Darüber schweben goldglänzende Putzschwämme – eine Leichtigkeit die Ausbeutung unserer Tiere einfach aus dem Bewusstsein zu wischen. In der Installation „Verbunden“ schwingen still im Rund ehemals geliebte Puppen. Eine frühe Einführung der Mädchen hin zur immer noch gesellschaftlichen Rolle der Frau ist über Jahrzehnte durch die BarbiePuppe geprägt. Im künstlerischen Umgang mit diesen Puppen trifft Eva Dahn-Rubin eine neue Aussage. Die Transformation wird in dem Werk „Barbies Freiheit“ deutlich, hier schreitet die Puppe beschwingt durch ein goldenes Tor in die Freiheit.

Mit der Installation „Eine Welt“ schließt sich der Kreis wieder hin aus der Stille in die Bewegung. Still als goldener Schatten hat die Welt ihren ihr zugewiesenen Platz im Universum aus dem sie sich quer durch den GalerieRaum rollen lässt und uns in Bewegung bringen will neue zukunftsweisende Lösungen zur Gesundung zu erschließen.

Zur Künstlerin

Wer die Künstlerin kennt weiß, dass in ihren Arbeiten immer Bewegung, diese über das Medium der Malerei sichtbar gemacht, eine zentrale Rolle spielt. Im Ursprung Energie, die in der Bewegung sich ihren Ausdruck verleiht. In dieser Ausstellung wagt sich Eva Dahn-Rubin noch weiter in die Materie, indem sie der in der Bewegung liegenden Stille Ausdruck verleiht.

Bevor wir in das Thema der Ausstellung einsteigen, möchte ich gerne die Künstlerin Eva Dahn-Rubin vorstellen. Am besten gelingt das indem ich mit ihren eigenen Worten zu Ihrer Kunst beginne: „Kunst ist Galerie MarahART sichtbar gemachte Energie!“ Dahn-Rubin beschreibt ihre Arbeit als „emotionalen und spannenden Prozess“ welcher sie immer wieder über eigene Konzepte hinauswachsen lässt. Beeinflusst durch Musik und Tanz ist Rhythmus und Bewegung in den Kompositionen die die BetrachterInnen inspirieren Verborgenes zu sehen und Neues zu entdecken. Die Arbeiten entstehen aus Acryl, Tempera, Collage und Tinte auf Leinwand, Papier und gefundenem Material. „Oft erlebe ich eine tiefe Konzentration und freudige Leidenschaft beim Malen. Spielerische Absichtslosigkeit und „Choreografie“ wechseln und ergänzen sich in den Arbeiten.

In den Jahren von 1975 bis 1987 hatte Eva Dahn-Rubin eine extrem schöpferische Zeit, sie wurde Mutter eines wunderbaren Sohnes und nahm an Ausstellungen in München, Regensburg und Rosenheim teil. Die Werke in unverwechselbarem Stil machen die Künstlerin bekannt.

Darauf baut die Künstlerin auf mit dem Erlernen von Musik (Percussion) und Tanz. Dieses Studium schafft die Basis für die Kurse „Tanz kreative Energie“ die sie seit 1995 bis heute leitet. So initiierte Eva Dahn-Rubin 2001 den Kulturraum in Prien, den sie nach eigener Aussage als ihr Lebenswerk betrachtet. Bis heute ist der Kulturraum ein lebendiges Seminar- und Begegnungszentrum im Chiemgau. Hier entstanden 100te von Verbindungen um an unser Ausstellungsthema zu erinnern.

Heute lebt und arbeitet die Künstlerin in Aschau im Chiemgau mit ihrem Ehemann und den Tieren, sehr glücklich, wie sie betont. Ein helles Gewächshaus im Garten, in welchem es Hasen, Hühner, Hund und Katze gibt, ist ihr Atelier.

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