Michaela Schratzenstaller

Michaela Schratzenstaller bezeichnet sich selbst als Vollblutpuppenspielerin. Ihre dreijährige Ausbildung hat sie im Figurentheater Kolleg in Bochum mit Erfolg abgeschlossen und bald darauf wurde „Pupsine“ geboren, die sicher berühmteste Puppe aus ihrem OneWomanFigurentheater. Vorwiegend Kinder kamen in den Genuss des Puppentheaters, nicht nur mit Geschichten erzählen, sondern auch mit Kunstführungen im Museum der Moderne in Salzburg mit „Pupsine“. Erwachsenen war das Kabarett vorbehalten.

Neben dem Theater übt seit über 20 Jahren auch das Erschaffen von Bilderwelten auf Leinwand eine große Faszination auf die Traunsteiner Künstlerin aus. Als Malerin hat sich Schratzenenstaller - nach kurzem Einblick in den Kunstunibetrieb - bewusst für den autodidakten Weg entschieden und ihre unverwechselbare Art zu malen entwickelt. Die Werke sind eine Mischung aus abstrakter und realistischer Darstellung, meist Menschen, die auf Leinwand mit Acryl gekratzt und gemalt werden. Sie können als eine Art Tagebuch verstanden werden und beschreiben, wie die Künstlerin die Welt sieht und erlebt.

„Die Augen meiner Geschöpfe sind meist geschlossen, der Blick ist nach innen gerichtet. Das Innere ist es, das mich am anderen Menschen interessiert“, so die Künstlerin. Die gemalten Personen nehmen nur selten Blickkontakt auf, häufig lächeln sie verschmitzt oder wissend, ganz nach innen gekehrt als hüteten sie ein kostbares Geheimnis. Die Arbeiten auf Leinwand wirken impulsiv gemalt mit teils grobem Pinselstrich eingebettet in Ornament das den jeweils für die Darstellung passenden Rahmen bildet. Verschiedenste Fundstücke ergänzen das Werk und verstärken den einmaligen Ausdruck. Die dargestellten Menschen wirken wie zufällig ins Bild geraten, wie eine Momentaufnahme ihres Alltags in dem sie plötzlich ganz erfasst sind und Charakter zeigen – autentisch sind. Allesamt sind sie Sympathieträger mit lebensbejahender, kraftvoller Ausstrahlung die spontan berühren und Empathie wecken können.

Neueren Datums sind die Skulpturen von Michaela Schratzenstaller, hier schließt sich ein Schaffenskreis durch die Verwendung von geschnitzten Holzpuppenköpfen, die offensichtlich schon ein „gelebtes Handpuppenleben“ hinter sich gelassen haben. Diese werden völlig unkonventionell mit scheinbar zufälligen Fundstücken kombiniert und so in einen neuen Ausdruck gebracht.

Die Galerie zeigt einen kleinen Teil einer besonderen Werkgruppe: die „Familienaufstellung“. Durch die Verwendung von Kaffeemühlen in der Kleininstallation ist es der Künstlerin sehr treffend gelungen die Momentaufnahme eines Settings dieser Therapiemethode darzustellen. Ebenso ist die Tragweite einer Symbiose in den beiden gleichnamigen Werken gut nachvollziehbar.

Michaela Schratzenstaller
Weckerlestr. 20
83278 Traunstein
Tel. 0049 (0)1604561645
info@maukl.de

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