Berit Opelt

Die Künstlerin beginnt in der Lebensmitte ein mehrjähriges Studium an der Europäischen Akademie für bildende Kunst in Trier. An der Freien Kunstakademie Augsburg erlernt sie bei Rainer Kaiser diverse Drucktechniken (Transfer-Lithografie, Cyanotypie, Intagliotypie, Gel-Transfer). Seit vielen Jahren organisiert Berit Opelt die Tage der offenen Ateliers in München-Sendling. 2021 gründet Opelt zusammen mit sieben Künstlerinnen den Kunstraum LOT im Galerieviertel in München. Ein Raum zum Betrachten, zum Verweilen, zum Gespräch und zum Erwerb von Kunst. Weiterhin wird Sie von der Galerie MarahART im Chiemgau vertreten.

Zentrales Werk dieser Präsentation sind die Gemälde Faust + Mephisto. Hier in der Galerie sehen Sie die beiden Originalarbeiten auf Leinwand. Die seelenvolle Wiedergabe der beiden Charaktere die scheinbar unterschiedlich, sich in der Ergänzung gegenseitig bestätigen. Faust bedingt Mephisto und umgekehrt, gemeinsam zeigen sie die Abgründe menschlichen Strebens. „Beim Versuch Grenzen zu überschreiten um in unbekanntes Terrain vorzudringen, ist es notwendig Risiko- und Opferbereitschaft zugrunde zu legen. Die Macht der Überzeugung, dass das Prinzip aus Goethes Umschreibung des Mephisto zum Tragen kommen möge und zu zeitgemäßen Ergebnissen führen kann, ist dabei eine gute Unterstützung. Wer Außergewöhnliches erreichen möchte muss auch zu außergewöhnlichen Mitteln greifen……“, so die Galeristin.

In der Serie „Köpfe“ gibt sich die Künstlerin in die seelenhafte Landschaften, denen im Ursprung ein menschlicher Kopf zugrunde liegt. Manchmal fast nicht mehr als solcher zu erkennen, von kraftvoller Zerstörung bis hin zu zarten landschaftlich anmutenden weitläufigen Flächen, die Rückschlüsse auf die Art und Weise des gelebten Lebens erlauben. Der Charakter der dargestellten Person wird abstrahiert und der Betrachter/ die Betrachterin geht über die eigenen Gefühle in Resonanz mit dem Werk. Von großer Lebendigkeit bis hin zu Sinnhaftigkeit und Tiefe, Ablehnung und Vertrautheit. Die Materialwahl ist ausgesprochen unterschiedlich von Grafit, Kohle, Tinte Tusche hin zu Acryl, Öl, Wachs und Kreiden und unterstreicht die jeweilige Aussage des Werkes.


Berit Opelt habe ich vor zwei Jahren in der Galerie SCHAURAUM entdeckt. Ich erlebte eine Künstlerin, die schnell und direkt "die Dinge auf den Punkt bringt" und vorwärtstreibt und andere mitnimmt. Diese große Lebendigkeit ist gepaart mit Sinnhaftigkeit und Tiefe.

Schon sehr früh hat sich Opelts Berufung abgezeichnet, sodass auch schon schulisch der Weg zur Kunst geebnet wurde in Form eines Gymnasiums mit Schwerpunkt "Kunst". Nach dem Abitur verliert sich dieser Weg aber nur scheinbar. Sie geht ins Handwerk, damals für ein Mädchen sehr außergewöhnlich, sie beginnt eine Schreinerlehre. Eine erdende Erfahrung, die ihr den Weg bahnt hin zur Architektur, in der sie 15 Jahre ihre Frau steht und ihre Leidenschaft für die Kunst – noch von architektonischen Leitlinien begrenzt – ein Stück weit leben kann. Immer mit dem Anspruch Optimales zu leisten ist es an der Zeit sich ganz zu befreien und sie beginnt ein mehrjähriges Studium an der Europäischen Akademie für bildende Kunst in Trier, aus welchem sie als offiziell anerkannte selbständige Künstlerin hervorgeht. Ihre Dozenten Matthias Kroth und Dagmar Wassonge trifft sie nochmals zu einem weiteren zweijährigen Studium in der Kunstakademie in Kolbermoor. In der Freien Kunstakademie in Augsburg beginnt sie bei Rainer Kaiser mit Drucktechnik zu experimentieren.

Die Künstlerin hat sich der Drucktechnik speziell mit Transferlithographie und Collage und der Malerei verschrieben. Die hier gezeigten Werke sind aus dem aktuellen Zyklus "Raven" - Raben. Die aus den Bildern spürbare Tiefe erreicht die Künstlerin durch eine aufwändige Aufbereitung des Untergrundes, nicht nur auf Holz, auch für Leinwand bringt sie einen dreifachen Kreidegrund auf, um dann mit der eigentlichen Drucktechnik zu beginnen. Hier wird neben dem Druck Weiteres intuitiv eingearbeitet, Materialien aus dem Alltag, die völlig zweckentfremdet sind. Zusammen mit geheimnisvollen, zarten Zeichnungen, die sich erst bei naher Betrachtung erschließen ergibt sich scheinbar spielerisch ein Urgrund. Die indianischen Name der Vögel unterstreichen diesen archaischen Charakter. Die beiden Keramikarbeiten sind eine absolute Rarität im Werk von Berit Opelt und runden den Zyklus liebevoll ab.

Den Drucken "Palermo" und "Bemassung" liegen Fotoarbeiten der Künstlerin zugrunde, die durch die besondere Kombination der Motive und dem speziellen künstlerischen Blick für das Magische im Alltäglichen faszinieren. Das Kunstwerk schließt auch die von der Fachfrau bearbeiteten Rahmen mit ein, die einen dreidimensionalen Charakter erzeugen und die Darstellungen scheinbar schwebend, magisch wirken lassen.

Berit Opelt
Meindlstraße 19
81373 München
kunst@berit-opelt.de

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